Filialkirche Mariä Heimsuchung in Rettenbach

Patrozinium 2. Juli

In der Inkorporationsurkunde von 1294, in der die Pfarrei Michaelsbuch dem Kloster Metten einverleibt wurde, ist ganz allgemein von den Filial- und Nebenkirchen die Rede. Die erste urkundliche Nachricht von einer Marienkirche in Rettenbach erhalten wir durch eine Mettener Urkunde vom Anfang des 14. Jh. Das Patrozinium Mariä Heimsuchung kam jedoch erst zu späterer Zeit in unserer Region zur Einführung. Abt Petrus I. (1388-1427) hat dieses Fest 1412 feierlich in Metten eingesetzt. Vermutlich hängt mit der Änderung des Patroziniums ein Umbau der Kirche zusammen. Ob die Kirche schon damals das Ziel von Wallfahrern war, entzieht sich unserer Kenntnis. Das 18. Jh. brachte vor allem einen Aufschwung der Wallfahrt. Nach den Schrecken und Nöten des österreichischen Erbfolgekrieges (1741-1748), der namentlich unsere Gegend heimsuchte, machte auch der Konvent von Metten hierher eine Wallfahrt und ließ zur Erinnerung daran eine Tafel anbringen (über der St. Josefs-Nische an der Nordseite des Langhauses, datiert 27. August 1747). Über das Aussehen der Vorgängerkirche geben die Quellen keinen Aufschluß. 1735 beginnen die Meldungen über zunehmende Baufälligkeit: der Dachstuhl sei verfault, die Langhausmauern drohten auseinanderzubrechen, der Turm einzustürzen oder umzukippen. 1738 wurde die Genehmigung zu einem Neubau erteilt aber erst 2752, nach zweimaligem Blitzschlag in den Kirchturm, konnten die Pläne für den Neubau des Turmes und zugleich der Kirche gedeihen. Die Leitung für den Neubau wurde dem Landshuter Baumeister Georg Felix Hirschstetter (ca. 1720 - 1790) übertragen. 1754 stand der Hauptbau, ohne Turm, der 1757 ergänzt wurde. Am 23. August 1757 benedizierte der Abt von Metten mit sieben Mönchen die neue Kirche. Die Konsekration konnte endlich am 06. Oktober 1760 mit Titularbischof Antonius Baron von Wolframsdorf, Titularbischof von Arethusa, gefeiert werden.